Die Klassen GMF 12B, WVE 11A und WVE 10A besuchen den Film „Ziemlich beste Freunde“ im Utopolis Coburg.
Pflegebedürftig? Vollständig auf fremde Hilfe angewiesen? So recht können sich wohl die wenigsten von uns vorstellen, wie grundlegend
sich das Leben ändert, wenn man durch einen Unfall, eine Behinderung oder das Alter die täglichen Verrichtungen nicht (mehr) alleine
bewältigen kann. Obwohl das Thema "Pflege und Pflegeversicherung" Unterrichtsthema und Ausbildungsinhalt ist, bleiben für die meisten
Schülerinnen und Schüler die konkreten Auswirkungen für die Betroffenen wohl eher abstrakt.
Deshalb haben wir den Vorschlag von Carolin Heße, WVE 11A, den o. g. Film anzusehen, gerne aufgegriffen und eine Schulvorstellung im
Utopolis Coburg organisiert.
Philippe ist vom Hals an abwärts gelähmt. Ohne Hilfe kann er noch nicht einmal selbst telefonieren. Lediglich der Umstand, dass er sehr
vermögend ist, ermöglicht es ihm, sich die Unterstützung zu leisten, die notwendig ist, um sein Leben einigermaßen selbstbestimmt zu
gestalten. Doch auch die Suche nach geeigneten Pflegekräften hat ihre Tücken. Denn Philippe möchte nicht nur „versorgt“ und schon gar
nicht bevormundet und bemitleidet werden.
Bei einer weiteren Bewerberrunde taucht Driss, ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, in Philippes geordnetem
Leben auf. Die Tatsache, dass er aus dem Senegal stammt, verstärkt den Kontrast zwischen den beiden Protagonisten noch zusätzlich.
Driss will eigentlich nur einen Bewerbungsstempel für seine Arbeitslosenunterstützung, und auf den ersten Blick eignet sich das
charmante Großmaul aus der Vorstadt auch überhaupt nicht für den Job als Pfleger. Doch seine unbekümmerte, freche Art macht Philippe
neugierig. Spontan engagiert er Driss und gibt ihm zwei Wochen Zeit, sich zu bewähren.
Nach einigen Schwierigkeiten, sich mit der neuen Arbeit zurechtzufinden, erweist sich Driss dennoch als Glücksgriff für Philippe.
Voller Lebensfreude, Neugierde und mit einer guten Portion Frechheit lässt er sich von den Einschränkungen, mit denen Philippe leben
muss oder z. T. auch nur meint, leben zu müssen, nicht beeindrucken. Schließlich lässt sich auch ein Rollstuhl auffrisieren und warum
soll man keinen Maserati benutzen, nur weil man querschnittsgelähmt ist.
Mit seinem unglaublichen Gespür für Timing erzählt der Film die bewegende Geschichte einer Freundschaft, wie sie unwahrscheinlicher
nicht sein könnte und doch wahr ist.
Elisabeth Grill