Besuch beim Coburger Handtuch und Matten-Service – einem industriellen Handwerksbetrieb der
Textilreinigungsbranche
Am Donnerstag, 24.10., besichtigte die Klasse WIN 11A mit Frau Dürr und Herrn Meier den Textilreiniger CHMS in Rödental. Schwerpunktmäßig wollten wir bei diesem
Unterrichtsgang das Umweltmanagement von CHMS kennenlernen.
Und in der Tat, es lohnt sich tatsächlich für Schüler wie Lehrer einem Mann wie Herrn Krause, dem Inhaber von CHMS, zu lauschen. Mit seinem Idealismus und Enthusiasmus
für Technik sowie einem enormen Tatendrang hat er den kleinen Betrieb (46 Mitarbeiter) zu einem hervorragendem Beispiel für gelebten Umweltschutz und sinnvollen
Energieeinsparungsmaßnahmen in unserer Region entwickelt. Sein Engagement für die Umwelt fällt bereits bei der Anfahrt auf: Die sog. Medienbrücke des Unternehmens ist
voll mit Auszeichnungen für sein umweltbewusstes Handeln in dem Unternehmen.
Jeder von uns kennt die Produkte von CHMS ebenso wie die blauen Lieferwagen: Sie bringen in viele Betriebe und Behörden gereinigte Fußmatten und Handtuchrollen und
tauschen sie gegen verschmutzte aus. Für Reinigungsfirmen liefern sie die gewaschenen Moppe (Feuchtwischbezüge) und nehmen die gebrauchten zum Waschen und Aufbereiten
mit.
Ein Textilreiniger benötigt unwahrscheinliche Mengen an Wasser und Energie und hier setzt die Firma mit ihrem Umweltschutzgedanken an: Regenwasser, das im Übrigen
nicht mehr aufwändig enthärtet werden muss, wird aufgefangen und aufbereitet in den Prozess eingeleitet. Abwärme an mehreren Stellen des Reinigungsprozesses wird
wieder in den Kreislauf eingespeist. Auch die Fußbodenheizung der zweiten Halle sowie die Anfahrtshalle für die Autos werden mit der überschüssigen Energie aus den
Prozessen betrieben.
Dabei setzt Herr Krause auf innovative und kreative Studenten, die er von der technischen Fachhochschule in Nürnberg und der Uni Erlangen in
sein Haus einlädt, um Prozesse zu verbessern oder erst einmal sichtbar zu machen. Der Firmenchef ist aber auch selbst Tüftler und Bastler, denn wenn es auf dem
Markt noch keine derartigen Einrichtungen gibt, wie z. B. einen Ausscheider von Flusen beim Reinigen der Handtücher, die für andere Prozesse wieder eingesetzt werden,
dann baut er selber derartige Vorrichtungen.
Die gesamte Betriebsstätte ist von einem enormen Gewirr von Rohren und Leitungen durchzogen und alle zeugen von einem unwahrscheinlichen Einfallsreichtum, Energie
zurück in die verschiedenen Kreisläufe des Textilreinigungsbetriebes zu führen. Die Firma trägt sich auch mit Erweiterungsgedanken und plant eine neue Anlage für
die Reinigung von Feuchtwischbezügen, die in Krankenhäusern eingesetzt werden. Hier bedarf es eines sehr genauen Prozesses, da resistente Keime oft verantwortlich
für große Probleme in den Kliniken sind.
In der ersten Halle werden die Fußmatten gewaschen, getrocknet und kontrolliert sowie zur Abholung durch die Fahrer bereit gestellt. Auch die Feuchtwischbezüge für
Reinigungsfirmen werden hier aufbereitet. Die Produkte stellt CHMS in Form von Leasing den Kunden zur Verfügung, denn dadurch wird der Waschprozess wesentlich
erleichtert, weil nicht eigene Matten und Moppe aus der Menge wieder herausgefischt werden müssen, erklärt Herr Krause auf Nachfrage. Auch die Handtuchrollen
leasen die Kunden. Alle Produkte werden im Umkreis von 140 km von den Fahrern abgeholt und ausgetauscht. Fernlastzüge bedienen auch Kunden im Norden und Süden der
Republik.
Die Schüler hatten sich im Vorfeld Fragen zum Unternehmen erarbeitet, die dann allerdings kaum gestellt werden mussten, da Herr Krause sie durch seinen sehr
anschaulichen Vortrag während des Rundgangs schon beantwortet hat. Wir sagen noch einmal herzlichen Dank für die interessante Führung.
Brigitte Dürr |