Age Simulator – ein Blick in die Zukunft – Experiment im Edeka-Markt Wagner
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Bevölkerungsvorausberechnung 2012) betrug der Anteil älterer Menschen über 65 Jahren im Jahr 2012 ca. 26%, im Jahr 2030
werden es bei konstanter Geburten- und Sterberate über 36% sein.
Dies wird auch für den lokalen Einzelhandel Folgen haben, da sich Verbrauchergewohnheiten ändern werden und Geschäfts- bzw. Ladenkonzepte entwickelt werden müssen,
die diese oftmals zahlungskräftige Kundschaft ansprechen.
Wir wollten im Rahmen des Unterrichts im Fach "Kundenorientiertes Verkaufen" dieses Thema aufgreifen und ein Experiment entwickeln, das uns in die Lage versetzt, das
Kaufverhalten eines Kunden mit altersbezogenen Bewegungseinschränkungen zu simulieren. "GERT" war das Zauberwort. Dabei handelt es sich um einen geriatrischen
Trainingsanzug, der künstlich den Alterungsprozess nachbilden kann. Eine Bleiweste, versteifte Gelenkbandagen oder Reizstromhandschuhe lassen die Last des Alters
spüren, der Kopfhörer und Spezialbrillen schränken die Wahrnehmung ein, z. B. indem auch verschiedene Augenkrankheiten simuliert werden, die das Blickfeld verzerren.
Zwei Freiwillige waren schnell gefunden, die eine fiktive Einkaufsliste abarbeiten mussten, welche den Verbrauchsgewohnheiten eines älteren Menschen entspricht. Dabei
haben wir die Zeit vom Startpunkt der Obst-Abteilung am Eingang bis zur Kasse gemessen und diese Zeit mit einer Kontrollgruppe ohne "GERT" verglichen. Im Unterricht
konnten wir die Ergebnisse zusammentragen und auch eine Kundenlaufstudie entwickeln, um abschätzen zu können, inwieweit Wege doppelt gelaufen wurden, weil man sich
z.B. nicht gut orientieren konnte. Zudem konnten wir noch die Service-Leistungen und Seniorenfreundlichkeit des Edeka-Markts diskutieren und beurteilen, etwa
Regalplätze, Hinweisschilder, breite Laufgänge, Ruhezonen oder die seniorenspezifische Produktauswahl.
Insgesamt betrachtet war es für die Teilnehmer an dem Projekt eine interessante Erfahrung, sich in die Rolle eines älteren Menschen hineinzuversetzen und Empathie
gegenüber diesen Kundengruppen zu entwickeln.
Mein Dank geht an Herrn Geck, dem stellvertretenden Marktleiter des E-Centers, Lauterer Höhe, an das Senioren- und Pflegezentrum Phönix in Neustadt, an Herrn
Patrick Wilhelm sowie an meinen Kollegen Florian Weinzierl, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Michael Hauck (für die Klasse WEH 10C) |